Die Fußdruckmessung dient der Dokumentation und Diagnostik von Druckverteilung unter der Fußsohle beim Gehen. Dies kann auf einer Druckmessplatte erfasst werden, die 4 Messpunkte pro cm² hat. Gleichzeitig kann eine Videoaufzeichnung des Abrollvorganges des Fußes dokumentiert werden. Bei besonderen Fragestellungen ist auch eine Messung der Druckverhältnisse durch eine Einlegesohle möglich, die die Drucke und weitere Messwerte beim Gehen im Schuh erfasst.
Die Verteilung des Druckes unter der Fußsohle zeigt beim Spreizfuß ein typisches Bild. Unter dem Großzehenballen findet sich wenig Druck, aber unter dem Mittelfußköpfchen 2 und 3 findet man Druckwerte von 800 bis über 1200 kPA. Beim Diabetiker und anderen Patienten mit einer Polyneuropathie, d.h. u.a. einer herabgesetzten Wahrnehmung von Berührung der Haut, kommt es durch diese Drucküberlastung und durch vermehrte Scheerkräfte zu einem Loch in der Sohlenhaut. Dieses Loch, auch Ulcus genannt, ist ein Eintrittsort für Bakterien. Kommt es zu einer Infektion des Fußes, können die Auswirkungen bis hin zu einer Amputation des Fußes gehen.
Deshalb ist es so wichtig, bei Patienten mit Diabetes und Polyneuropathie zu kontrollieren, was für Schuhe getragen werden und ob spezielle Einlagen, die auf den Messwerten einer Pedographie beruhen, notwendig sind. Auch andere Patienten mit Spreizfußbeschwerden profitieren von Einlagen, die auf der Basis von Pedographiedaten gefertigt werden. Messungen vor einer Hallux Valgus Operation und Spreizfußoperation lassen die Operation besser planen und es ist möglich, zu ermitteln, ob nach der Operation die gewünschte Druckumverteilung erfolgreich war.