Die Mittelfußköpfchen werden bei Überlastung stark schmerzhaft. Dies tritt auf beim Hallux valgus, bei angeboren überlangen Mittelfußknochen 2 und 3, bei Hammerzehen vor allem dann wenn sie aus den Gelenken ausgerenkt sind. Dieses alles sind Spätfolgen eines Hallux valgus. Soll dieses verhindert werden, sollte mit einer Korrektur eines Hallux valgus nicht zu lange gewartet werden. Bei Vorliegen eines Metatarsalgie-Syndroms (die Mittelfußköpfchen tun trotz Einlagen bei Belastung weh), kann ein schmerzfreier Zustand durch operative Rückverlagerung der Mittelfußköpfchen und gleichzeitge Korrektur der Hammerzehen erreicht werden. Hierbei werden die Mittelfußknochen schräg durchtrennt und in verkürzter Stellung mit einer Lactosorb-Schraube wieder fixiert. Die Nachbehandlung läuft ähnlich wie bei Anwendung von metallischen Schrauben. Nach 6 Wochen im postoperativen Schuh mit fester Sohle darf der Patient wieder barfuß gehen und Schuhe mit flexibler Sohle anziehen. Der Schwellungszustand dauert aber wesentlich länger als nach einer Hallux valgus Operation. Hier gilt: je weniger operiert werden muß, desto kürzer die Dauer der Beschwerden nach der Operation. Je eher operiert wird, desto besser sind die Ergebnisse. Neigt der Patient z. B. schon vor der Operation zu Schwellungen, wird sich das in einem ungünstigen Verlauf nach der Operation fortsetzen. Ein Trost bleibt: wirklich hoffnungslose Fälle gibt es eigentlich nur dann, wenn zuvor zu oft operiert wurde und sich chronische Schmerzen im ganzen Fuß ausgebreitet haben.
Verlauf nach der Operation
Die Operation kann im Krankenhaus oder in einem ambulanten Operationszentrum durchgeführt werden. Die Schmerzen nach der Operation sind gering, da vor und nach der Operation die Fußnerven mit einem örtlichen Betäubungsmittel angespritzt werden. Der Fuß ist bis zu 48 Stunden pelzig und teilweise gefühllos nach der Operation. Deshalb ist in den ersten Tagen nach der Operation die Benutzung von Gehstöcken sinnvoll. Der Fuß darf direkt nach der Operation belastet werden. Um die Schwellung und das Blutungsrisiko klein zu halten, sollte das Gehen in den ersten Tagen nach der Operation auf ein Minimum beschränkt werden. Je nach Schwellungsneigung kann dann in den folgenden Tagen und Wochen die Gehstrecke verlängert werden. Auch wenn die Schmerzen gering sind, sollte in den ersten 14 Tagen ein Schmerz- und Entzündungsmittel eingenommen werden (Ibuprofen Tagesdosis 2400 mg) zusätzlich können Enzympräparate die Schwellung reduzieren helfen (Wobenzym). Eine Thromboseprophylaxe wird üblicherweise mit niedermolekularen Heparinen (z. B. Clivarin) für 5 – 7 Tage vorgenommen. Nach 14 Tagen werden die Wundpflaster und der Verband abgenommen. Der Fuß kann dann wieder gewaschen und gebadet werden. Schon in den ersten Tagen nach der Operation wird mit medizinscher Lymphdrainage begonnen, die Zehen können direkt nach der Operation bewegt werden. Intensives krankengymnastisches Üben wird nach 14 Tagen empfohlen. Hier ist es ganz wichtig, in wissende Hände zu geraten. Wird ein falsches Gangmuster mit betonter Belastung des Fußaußenrandes eingeprägt, kann dieses zu einer überkorrigierten Fehlstellung (Hallux varus ) führen. Wird zuwenig bewegt können die Gelenke einsteifen. In der Regel wird der postoperative Verbandsschuh in der 4. Woche nach der Operation durch einen weiten Turnschuh mit relativ steifer Sohle ersetzt (Typ Reebock Classic). Nach 6 Wochen darf der Patient wieder barfuß gehen und weite normale Schuhe anziehen. Weichdämpfende Einlagen sind zu empfehlen, wenn schon vor der Operation Schmerzen unter den Mittelfußköpfchen bestanden. Eine Hallux valgus Bandage ist für Patienten zu empfehlen, bei denen eine Tendenz des Großzehen zur Fußaußenseite besteht. Mit Lauftraining darf 6 Wochen nach der Operation begonnen werden. Die Arbeitsunfähigkeit richtet sich ganz nach den individuellen Umständen. Eine Bürotätigkeit kann, wenn der Transport in die Arbeit gesichert ist, nach ein bis zwei Wochen aufgenommen werden. Autofahren kann erst nach voller Belastungsfähigkeit (nach 6 Wochen) erlaubt werden.
Das resorbierbare Implantat
Lactosorb-Schraube
Durchmesser 2,0 oder 2,5 mm
Polylactat 82 % (Milchsäure ), Polyglycol 18 % (Zucker)
Resorptionszeit 12 – 15 Monate
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