Prinzip
Subkapitale MT-1-Osteotomien: Bei der Osteotomie nach Bösch wird durch einen Minischnitt mit einer Fräse der Knochen mehrfach perforiert und gebrochen. Ein durch die Weichteile der Großzehe geschobener Bohrdraht wird am Köpfchen vorbeigeschoben, das Köpfchen nach innen versetzt und der Bohrdraht nach Passage der Schaftröhre in der MT-1 -Basis fixiert. Ein fester Verband mit einer entlastenden Pelotte für 6 Wochen ist unabdingbar für die Heilung. Der perkutane Draht wird nach 4 Wochen gezogen.
Durch die V- oder L-förmige Ausführung der Sägeschnitte wird bei der Osteotomie nach Austin (Chevron) eine erhöhte Stabilität erzielt. Aufgrund der zusätzlichen inneren Fixation mit einem Draht oder einer Schraube ist die Stabilität groß genug, um die postoperative Vollbelastung in einem Schuh mit steifer Sohle zuzulassen
Osteotomien im Schaftbereich
Das MT-1 wird in schräg von distal oben nach proximal unten verlaufender Richtung durchtrennt (Osteotomie nach Mau).
Bei der Scarf-Osteotomie werden zusätzliche Sägeschnitte distal, dorsal und proximal plantar bei gleichzeitig mehr horizontaler Sägeschnittführung gesetzt. Der Vorteil dieser Methode besteht in der hohen Stabilität bei gleichzeitig großem Korrekturpotential. Die innere Fixation wird mittels Gewindedrähten oder Schrauben vorgenommen.
Spezielle Komplikationen
- Unterkorrektur bzw. Überkorrektur
- Verkürzung und Elevation mit der Folge einer Transfermetatarsalgie
- Bewegungseinschränkung nach zu starker Weichteilraffung und bei ungenügender Nachbehandlung
- Pseudarthrose mit klinisch imponierenden Schmerzen und Schwellung
- Partiainekrose durch übermäßige Deperiostierung
- Arthrose als Folge einer Partialnekrose oder Progression bei vorbestehenden degenerativen Veränderungen
- Implantatbruch, -lockerung mit Dislokation der Osteotomie
Allgemeine Komplikationen
- Nachblutung
- Infektion und Wundheilungsstörung *Thrombose und Lungenembolie
- Nervenläsion, Gefäß-, Sehnenverletzung
- sympathische Reflexdystrophie (Morbus Sudeck)
- Schwellung