Liebe Patientin, lieber Patient,
Ihr Arzt hat Ihnen aufgrund einer schmerzhaften Gelenkdeformierung des oberen Sprunggelenkes den Einbau eines künstlichen oberen Sprunggelenkes (OSG-Endoprothese) empfohlen. Es gibt Endoprothesen verschiedener Hersteller, die sich in Form und Einbauverfahren unterscheiden. Ihr Arzt wird für Sie den Endoprothesentyp aussuchen, von dessen Gesamtentwurf er überzeugt ist und dessen Einbauverfahren er beherrscht. Derzeit gibt es noch keine allgemeine Richtlinie, die besagt, welcher Prothesentyp für welche Gelenkdeformierung (Arthrose) am besten ist. Der Einbau einer Sprunggelenksendoprothese ist derzeit noch ein Wahlverfahren zu der operativen Versteifung des oberen Sprunggelenkes, falls eine Beweglichkeit dieses Gelenkes gewünscht wird. Nicht geeignet ist der Einbau einer OSG-Endoprothese bei Arthrose infolge einer Nervenerkrankung, bei nicht ausgeheilter infektbedingter Arthrose, Durchblutungsstörungen des Beines, bei fehlendem Prothesenlager infolge ausgeprägten Knochenschwundes oder Knochentod, bei mangelnder Weichteildeckung und falls aufgrund erheblicher Gelenkverformung die Belastungsachse nicht auf die Prothesenachse eingestellt werden kann.
Operationsverfahren
Der Einbau des künstlichen Gelenkes erfolgt in Allgemein-, Bein-, oder Rückenmarksbetäubung. Je nach Prothesentyp erfolgt der Einbau von der Vorderseite des oberen Sprunggelenkes oder von der Außenseite nach Durchtrennung des Außenknöchels, der am Ende der Operation wieder durch eine Platte zusammengefügt wird. Die Gelenkflächen werden mit durch Schablonen festgelegte Knochenscheiben entfernt. Die zuvor ausgemessene Prothesengröße wird zementfrei eingebaut. Zur Verbesserung der Beweglichkeit ist manchmal zusätzlich die Entfernung störender Knochensporne oder eine Achillessehnenverlängerung notwendig. Es schließt sich eine sechswöchige Gipsbehandlung und anschließend eine intensive krankengymnastische Behandlung an. Am Außenknöchel kann nach Plattenstabilisierung und Ausheilung eine Metallentfernung erforderlich werden.
Mögliche Probleme
Selten kommen vor Blutungen, Infektionen, Allergie gegenüber dem Implantat, Nerven-, Gefäß- und Sehnenverletzungen, Blutgerinnselbildung (Thrombose) und deren Verschleppung in die Lunge (Lungenembolie), störende Narbenbildung, Weichteilschwellung, ein möglicher geringer Beinlängenunterschied, Knochenbrüche im Bereich des Prothesenlagers, Weichteilverkalkungen, Wundheilungsstörung mit Gewebetod, fehlende Außenknochelbruchheilung, schmerzhafte Bewegungseinschränkungen durch Knochenvorsprünge, Sehnenverkürzungen und -verwachsungen und Kapselverklebungen, oder Achsen-, Lagefehler der Prothese, Implantatbruch, -verschleiß und -lockerung und eine Nervenfunktionsstörung (Sudeckerkrankung) mit schmerzhafter Weichteilschwellung, Knochenentkalkung und Gelenkeinsteifung. Manchmal werden gleichzeitig bestehende Fußwurzelarthrosen erst nach dem Gelenkeinbau von Ihnen schmerzhaft wahrgenommen. Ein vorbestehender Gelenkanlaufschmerz kann weiter verspürt werden.
Prognose
Meistens wird ein schmerzfreies Gehen und eine Verbesserung der Beweglichkeit des oberen Sprunggelenkes erreicht. Die Prothesenhaltbarkeit ist von der Belastung abhängig und liegt meistens bei 10 bis 20 Jahren. Prothesenwechsel bzw. die operative Versteifung des Gelenkes sind immer noch möglich.
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