Liebe Patientin, lieber Patient,
Sie leiden an Schmerzen unter den Mittelfußköpfchen, die als Spreizfußbeschwerden bezeichnet werden. Häufig finden sich bei Vorliegen dieser Beschwerden ein Hallux valgus, ein Kleinzehenballen, ein aufgehobenes Quergewölbe, Hammerzehen und/oder starke Hornhautbildung unter dem 2. und 3. Mittelfußköpfchen, häufig nach vorausgegangenen Operationen am Großzehengrundgelenk. Verursacht werden die Beschwerden durch Uberlastung der Mittelfußköpfchen, durch eine Überlänge oder Tiefertreten im Verhältnis zu den übrigen Mittelfußknochen. Selten ist eine Nervenschwellung Schuld an Beschwerden im Bereich der Mittelfußköpfchen (Morton-Syndrom).
Siehe auch: Minimalinvasive Fußchirurgie / percutane Fußchirurgie ->
Operationsverfahren
In der Regel bedarf es einer umfassenden Rekonstruktion des Vorfußes. Hierzu gehören die Korrektur des Groß- und Kleinzehenballens und der Hammerzehen. Die Korrektur der Mittelfußköpfchen lässt sich u. a. mit Mittelfußosteotomien nach Weil erzielen. Über Längsschnitte oder einen Querschnitt auf dem Fußrücken werden die Sehnenverwachsungen gelöst, die Strecksehnen der Zehen verlängert und die Mittelfußköpfchen schräg vom Schaft abgetrennt und nach operativer Entfernung (Resektion) einer Knochenscheibe wieder mit einer Schraube befestigt. Dies ermöglicht zum einen die genaue Festlegung der Position der Mittelfußköpfchen zueinander und zum anderen die Vollbelastung des Fußes nach der Operation.
Siehe auch: Minimalinvasive Fusschirurgie / percutane Fusschirurgie ->
Fuß vor und nach der korrigierenden Operation: klinisches Bild.
Spezielle Probleme
Die Schwellung des Fußes nach der Operation führt direkt zur Behinderung und zur Bewegungseinschränkung der Zehen. Wichtig für die Behandlung nach der Operation sind hierbei die Lymphdrainage sowie die passive und aktive Mobilisation der Zehen. Eine lang anhaltende Schwellung des Fußes ist ein häufiges aber selten ein dauerhaftes Problem. Wie bei jeder Operation sind grundsätzlich Nachblutungen, Infekte, Verletzungen von Nerven, Gefäßen und Sehnen, störende Narbenbildung, Implantatlockerung oder -bruch, falsche Gelenkbildung, Sudeck-Erkrankung, Heilungsstörungen des Knochens und der Weichteile möglich. Beschwerden durch die Implantate können eine Metallentfernung erfordern. Das Auftreten einer Thrombose ist denkbar. Bei frühem Bewegen und sofortiger Aufnahme der Vollbelastung ist diese aber sehr unwahrscheinlich. Gegen das Risiko einer Venenthrombose und Lungenembolie erhalten Sie die meist gut verträglichen Heparinspritzen.
Prognose
In einem Schuh mit steifer Sohle kann der Fuß nach der Operation in der Regel voll belastet werden. Eine Schonung und zeitweise Hochlagerung ist für ca. 6 Wochen notwendig. In Abhängigkeit von den begleitenden Operationsmethoden, Patient und Operateur wird die Dauer der notwendigen postoperativen, korrigierenden Bandagierung festgelegt. Eine Schwellung des Fußes und eine Bewegungseinschränkung der Grundgelenke verbessern sich innerhalb der ersten 6 Monate, nicht selten jedoch auch noch nach deutlich längerer Zeit.
METATARSALGIE-SYNDROM – WEIL-OSTEOTOMIE TEIL 2
Siehe auch: Minimalinvasive Fußchirurgie ->