Die Ursachen hierfür können Verschleißerscheinigungen (Arthrose), entzündliche Erkrankungen (Rheuma), Folgen der Hüftdysplasie, Labrumeinrisse der Hüftpfanne, Hüftkopfnekrosen und andere Veränderungen des Knochens sein.
Abzugrenzen sind diese Beschwerden von krankhaften Veränderungen der Leiste, der Muskeln und von ausstrahlenden Beschwerden der Wirbelsäule.

Auch im Kindes- und Jugendalter gibt es einige typische Erkrankungen die zu Schmerzen führen können. So muss der Hüftschnupfen (Coxitis fugax) von schwerwiegenden Veränderungen des Hüftgelenks unterschieden werden:

  • Hüftdysplasie
  • kindliche Hüftkopfnekrose ( Morbus Perthes )
  • Hüftkopfgleiten ( Epiphysiolysis capitis femoris )

Hüftarthrose
Kommt es bei Verschleiß des Knorpels zu Schmerzen und Bewegungeinschränkungen, so spricht man von Arthrose.
Im Röntgenbild zeigen sich Verschmälerungen des Gelenkspaltes und Knochenanbauten an den Gelenkrändern. Die entzündete Gelenkinnenhaut, die Synovialis, bildet einen Erguss und Löcher (Cysten) in Pfanne und Hüftkopf. Der Hüftkopf kann bereits stark deformiert sein.
Aber nicht immer muss operiert werden. Es gibt auch nicht-operative Therapiemöglichkeiten. Zur Minderung der Beschwerden eignen sich Schmerzmittel und Entzündungshemmer (NSAR nichsteroidale Antiphlogistika, z. B. Diclofenac, Voltaren). Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosaminsulfat und Chondroitinsulfat werden für die Knorpelregeneration empfohlen (Glucochondrin).
Injektionen in das Gelenk werden am besten unter Röntgenkontrolle mit einem Bildwandler vorgenommen. Lokalanästhetika Kortison und Hyaluronsäure kommen hier zur Anwendung. Krankengymnastische Übungen können ebenfalls die Beschwerden mindern.
Alle diese Maßnahmen können den Zeitpunkt bis zum operativen Gelenkersatz hinauszögern.
Ist die Lebensqualität auch unter Einnahme von Schmerzmitteln deutlich eingeschränkt, sollte mit Prof. Hamel, Dr. Kinast oder Dr. Völker über die Implantation einer Hüftendoprothese gesprochen werden. Wir haben große Erfahrung sowohl mit der hüftgelenkserhaltenden rekonstruktiven Hüftchirurgie, wie auch mit der Implantation von zementierten und zementfreien Hüftimplantaten.

Gelenkersatz
Es gibt eine große Vielfalt von verschiedenen Implantattypen für den Gelenkersatz. Im Wesentlichen gibt es drei Möglichkeiten:

Oberflächenersatz

  • Es wird nur die Oberfläche des Hüftkopfes und der Pfanne ersetzt, z.B. bei jungen Patienten. Dies ist die geringste Veränderung am Gelenk. Die Größenverhältnisse, Krafteinleitung und Hebelwege bleiben gleich, eine schnelle Genesung und sogar Extremsportarten sind möglich. Das Risiko eines Auskugelns des Gelenks ist sehr gering bei hervorragender Haltbarkeit des Materials.
  • Hüftkopfteilersatz
    Der erkrankte Teil des Hüftkopfes wird ersetzt, z.B. bei großen Cysten im Hüftkopf oder bei starker Deformierung. Es gelten die gleichen Vorteile wie beim Oberflächenersatz. Er kann zudem auch bei älteren Patienten eingesetzt werden.
  • Totalendoprothese mit Standardstiel
    Der Schenkelhals und der Hüftkopf müssen entfernt werden, weil der Knochen nicht mehr ausreichend tragfähig und stabil ist. Es wird ein Stiel in den Oberschenkelknochen eingesetzt in Kombination mit einem Kunstkopf und einer künstlichen Hüftpfanne. Je nach Situation kann dieser Stiel mit oder ohne Knochenzement verankert werden.