Operative Möglichkeiten bei Fehlstellungen und Spinalstenosen der HWS anhand eines Fallbeispiels von Prof. Linhardt im OZA München Wirbelsäulenzentrum:
Das seitliche Röntgen und MRT-Bild einer 58-jährigen Patientin mit jahrelangen Schmerzen der Halswirbelsäule und in den letzten Wochen auch der Arme wird in Abbildung 1 gezeigt. In den letzten Tagen dazugekommen ist eine Gangunsicherheit (Ataxie), welche nach neurologischer Abklärung durch eine Rückenmarksschädigung der HWS verursacht wird. Die dringende Notwendigkeit für eine Operation der Halswirbelsäule war somit gegeben.
Nach ausführlicher Aufklärung der Patientin erfolgte zuerst durch den vorderen Zugang zur Halswirbelsäule die Entfernung der defekten Bandscheiben HWK 4/5 und HWK5/6 sowie die ventrale spinale Dekompression (Aufweiten des Nervenkanals), Korrektur der HWS-Fehlstellung und Stabilisierung der HWS mit Cages. In einem zweiten Eingriff wurde der enge Spinalkanal (Nervenkanal) zusätzlich durch einen dorsalen (hinteren) Eingriff dekomprimiert (aufgeweitet) und mit einem speziellen Schrauben-Stab-System (Fixateur intern) von dorsal die Fehlstellung zusätzlich korrigiert und die Halswirbelsäule stabilisiert (Abbildung 2).
Die Patientin hatte 4 Wochen nach der Operation noch leichte Wundschmerzen, die zuvor bestehenden Nacken- und Armschmerzen sowie die Gangunsicherheit im Rahmen der Rückenmarksschädigung waren komplett rückläufig. Bei der Kontrolluntersuchung 2 Jahre nach der OP zeigt die Patientin eine leichte Einschränkung der Drehfähigkeit des Kopfes, ansonsten ist die Patientin beschwerdefrei.
Kontakt:
Prof. Dr. med. Oliver Linhardt
Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie
Wirbelsäulenchirurgie im Orthopädiezentrum
Arabellapark München
Englschalkingerstr. 12
81925 München
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