Manueller Valgus-Varus Stresstest am 1. Strahl unter Darstellung im ap Röntgenbild

Abstract:

Hintergrund:
Die Mobilität des 1 Strahls in transversaler Richtung fand bisher wenig Beachtung.

Methoden:
Die  Messungen  ( n= 50 ) des Intermetatarsalwinkels  IM° im ap Röntgenbild  vergleichen die Messungen im Stehen und beim präoperativen Varus- und Valgusstress und nach Release der Kapsel vom M 1 Kopf.

Resultate:
Der präoperative Valgusstresstest im Liegen zeigt IM°, die den IM ° im Stehen entsprechen ( IM°16 °). Nach Release der medialen und lateralen Kapsel werden vergrößerte IM ° bei 2 Drittel der Füsse gemessen.

Schlussfolgerungen:
Der  transversale Hypermobilitäts-Stress-Test ermöglicht die intraoperative Testung und Vermessung der Mobilität des 1. Metatarsale gegenüber dem 2. Metatarsale. Der Valgusstresstest mit maximaler Varisierung des M1 entspricht dem Intermetatarsal-Winkel, der im Stehen gemessen wird.

Die maximale Varisierung des M 1 beim Valgusstresstest nach dem Release des Metatarsale 1 Kopfes zeigt in diesem Patientenkollektiv zu einem Drittel stabile Verhältnisse im metatarso-tarsalen Übergang , einem Drittel mässig mobile IM° 4-5 ° und zu einem Drittel hypermobile IM° > 5° Verhältnisse.


Einleitung:

Der Intermetatarsalwinkel stellt ein wesentliches Kriterium dar bei der  Wahl des Operationsverfahrens bei der Hallux valgus Rekonstruktion. Die Winkelbeziehung des 1. zum 2. Mittelfussknochen ist dynamisch und ändert sich in Abhängigkeit von der Belastung. Deshalb werden ap Röntgenbilder vom belasteten ganzen Fuss für die präoperative Bewertung und Indikationsstellung gefordert.. 

[  15, 28    ]

Dieses Bewertungskriterium allein scheint aber nicht auszureichen, um der Bewertung der Hypermobilität des 1. Strahls gegenüber dem 2. Strahl bzw. dem übrigen Fußskelett gerecht zu werden. Es erscheint daher sinnvoll zu sein, die Mobilität des 1. Stahls objektivierbar – messbar zu machen. [  5 ,6  ]  Klaue hat einen Apparat beschrieben, der die vertikale Relativbewegung des 1 . gegenüber dem 2. Strahl mechanisch vermisst [ 8,10,11,12,16,17,  19   ]. Klinisch kann diese vertikale Relativbewegung durch Verschiebung des 1. gegenüber dem 2. Strahl abgeschätzt werden [   1,2    ]. Massgeblich für die Abspreizung des 1. Stahls bei der Hallux valgus Deformität ist aber die Auslenkung des 1. Strahls gegenüber dem 2. Strahl in der transversalen Ebene  [  5, 6  7   ]. Bei der klinischen Beurteilung wurde deshalb vom Author ein klinischer Test angewandt, der diese Auslenkung nach medial darstellt. Diese Varusbewegung des 1. Mittelfussknochens kann unter digitaler Röntgenbild Darstellung festgehalten und dokumentiert werden.

Es wurde ferner die Beobachtung im Verlauf der operativen Rekonstruktion des Hallux valgus  gemacht, dass nach Ablösung der medialen Kapsel und Durchführung des lateralen Release diese Varusbewegung des 1. Strahls in unterschiedlichem Maße interindividuell zunimmt. Dies gab Anlass zur vorliegenden Untersuchung mit dem Ziel die unterschiedliche Varusbeweglichkeit des 1. Strahls gegenüber dem 2. Strahl an einem größeren Kollektiv manuell zu untersuchen und  im Röntgenbild zu dokumentieren und zu vermessen, mit der Vorstellung verbesserte  (2002)Auskunft über Mobilität des 1. Strahls zu erhalten und so verbesserte Kriterien zur Beurteilung des Fußes zu erhalten.


Material und Methoden:

Bei 50  weiblichen Patienten im Alter von 57 Jahren  ( 22-76 J.  SD 11 J.    ), die zur Hallux valgus Rekonstruktion anstanden wurden konventionelle ap  (15 ° gekippte Röhre ) und seitliche Röntgenbilder im Stehen im beidbeinig gleich belasteten Stand gemacht .

Intraoperativ wurde in Allgemeinanästhesie mit Larynxmaske und Fußblock der manuelle Hypermobilitäts-Stresstest in Rückenlage vorgenommen. In gleicher Weise wurde der Test nach medial seitlicher Eröffnung der Haut, Ablösung der medialen Gelenkkapsel und Durchführung des lateralen Release mit Durchtrennung des Ligamentum metatarseo-sesamoideum vorgenommen.

Autor: Dr. Kinast
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