"Ein Schuh sollte gut verarbeitet sein und aus natürlichen Materialien bestehen", rät Dr. Karl Sander von TÜV Rheinland. Leder und Baumwolle bieten einen höheren Tragekomfort als synthetische Materialien, können aber ebenso wie diese mit bedenklichen Farbstoffen versetzt sein. Vorsicht auch bei Plastik- und Gummischuhen, die bedenkliche Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) enthalten können. "PAK sind Verunreinigungen in Weichmacherölen, die über die Haut aufgenommen werden können und als Krebs erregend gelten", erklärt der TÜV Rheinland-Experte. Bei hohen Konzentrationen können PAK zudem die Leber und das Immunsystem schädigen. Schuhkäufer sollten daher im Geschäft einen "Riechtest" machen, rät Sander: "Ein typischer Ledergeruch ist in Ordnung, ein scharfer Gummigeruch hingegen bedenklich." Wer seiner Nase nicht traut, sollte auf das TÜV Rheinland-Siegel "Schadstoffgeprüft" achten, das ein unbedenkliches Tragen garantiert.
Vorsicht ist auch bei den kleinen weißen Beutelchen geboten, die man beispielsweise in Schuhkartons findet. Diese sollen verhindern, dass sich beim Transport in den Schuhen Schimmel bildet. Meistens enthalten diese nur das harmlose Silikatgel. Beutelchen mit dem Aufdruck "Anti Mould" können allerdings das hoch gefährliche Dimethylfumarat enthalten. Diese Substanz kann verbrennungsähnliche Hautreizungen verursachen und hat in Schuhen nichts verloren." so Sander.
Für den Schuhkauf hat der Experte noch ein paar Tipps: Den Schuhkauf am besten auf den Nachmittag legen. Dann sind die Füße durch die längere Belastung des Laufens etwas breiter, was sich durchaus in der Größe bemerkbar machen kann. Schuhe sollten immer anprobiert und ein paar Minuten im Laufen auf ihre Passform getestet werden. Beim Abrollen müssen die Zehen nach vorne ausreichend Spielraum haben, sonst entstehen bei zu kurzen Schuhen auf Dauer Fußschäden. Darum rät der Experte, sich im Zweifelsfall für das Modell zu entscheiden, das vorne eine Daumenbreite Platz bietet.

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