Gütersloh (ots) – Wer alkoholisiert zum Notfall wird, kann ein echtes Problem bekommen – vor allem, wenn der Alkohol gar nicht Ursache seines Problems ist. Auf diese Gefahr zur Karnevalszeit weist die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe hin.

Dass mancher Jeck über körperliche Ausfälle klagt, wundert niemanden. "Aber Alkohol birgt die Gefahr, andere Diagnosen zu verschleiern," warnt Notarzt Dr. Andreas Bohn aus Münster. "Man ist immer geneigt, sich von der Umgebungssituation beeinflussen zu lassen". Der Mediziner ist Vorstandsmitglied des Bundesverbandes Ärztlicher Leiter Rettungsdienst und Beauftragter für den Schlaganfall. Rund um Großereignisse wie den Karneval sensibilisiert er das Rettungspersonal ganz besonders, sich den klaren Blick auf die Symptome zu bewahren. Körperliche Ausfälle sollten nicht zu schnell auf Alkoholkonsum geschoben werden. Bewährte Screening Verfahren wie der so genannte FAST-Test bei Schlaganfall-Verdacht funktionierten auch bei alkoholisierten Patienten.

Statistiken dazu gibt es bisher nicht, doch viele Rettungs- und Intensivmediziner können von Fällen berichten, in denen die richtige Diagnose zu spät gestellt wurde – teilweise mit tragischen Konsequenzen. Dabei geschehen die meisten Fehler vermutlich schon zu Hause. Lallende Sprache, mangelnde Kontrolle der Gliedmaßen oder Schwindel werden nach Alkoholgenuss eher als Kollateralschaden, nicht aber als Symptome eines Schlaganfalls betrachtet. "Nun schlaf dich erst mal aus," kann da unter Umständen der schlechteste Rat sein.

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Deshalb sollte bei Verdacht der Notruf 112 gewählt werden. Ein kostenloses Notfall-Infopaket ist erhältlich bei der Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Tel. 0 52 41 – 9 77 00. Mehr Wissen über den Schlaganfall und seine Symptome unter schlaganfall-hilfe.de.

Pressemeldung: Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe