Salzburg (ots) – Ein Gesundheitsprojekt im österreichischen Burgenland setzt europaweit Akzente: Bei 10.000 Kindergartenkindern wird in einer großangelegten Messaktion überprüft, ob sie passende Straßen- und Hausschuhe tragen.

Eugen hat seine Hausschuhe, die er tagtäglich viele Stunden im Kindergarten trägt, schon seit vergangen Herbst. Damals hat er sie neu bekommen. Zwar sind die Füße des Vierjährigen in der Zwischenzeit schon fast einen Zentimeter länger geworden, aber seine Eltern haben einfach vergessen, die Hausschuhe zu ersetzen. Ein Phänomen, das Untersuchungsleiter Dr. Wieland Kinz schon aus früheren Studien kennt: "Bei unserem ersten Forschungsprojekt an 858 Kindern trugen 88% zu kurze Hausschuhe." Aber auch das Tragen zu kurzer Straßenschuhe ist an der Tagesordnung: "Die sind bei rund 69% der Kinder zu kurz".
Orthopäden ächzen aufgrund einer ständig wachsenden Zahl von Erwachsenen, die schwerwiegende Probleme mit den Füßen haben. Dass diese in direktem Zusammenhang mit zu kurzen Schuhen im Kindesalter stehen, konnte das Forschungsteam Kinderfüße-Kinderschuhe bereits nachweisen. Das österreichische Burgenland setzt nun mit einer Messaktion, an der alle 10.000 Kindergartenkinder des Landes teilnehmen, europaweit Akzente. Die rund 1000 Pädagoginnen haben sich in Zusammenarbeit mit der Burgenländischen Gebietskrankenkasse und dem Forschungsteam das Ziel gesetzt, für bessere Fußgesundheit zu sorgen. Mit einem speziell konzipierten Messstreifen konnte man es ihnen auf einfache Art möglich machen, die Fußlänge und Innenlänge der Schuhe zu ermitteln und so die Passform zu bewerten. Kinz: "Damit ist es erstmals möglich, Passformuntersuchungen spielerisch und kinderleicht im Kindergarten durchzuführen."
Auch der Schuhhandel ist schon auf die neue Methode dieses Schuhmessgerätes aufmerksam geworden, denn bei mehr als 90% falsch ausgezeichneten Kinderschuhen ist auf die Größenangabe kein Verlass. Tipp der Experten: So viel barfuß gehen wie möglich – auch im Kindergarten.

Pressemeldung: www.kinderfuesse.com