Ein großer Vorteil dieser Methode besteht darin, dass der Bandscheibenvorfall durch sehr kleine Schnitte ohne Ablösung von Muskeln oder Bändern erreicht werden kann. Dadurch wird das Risiko von Verwachsungen und Narbenbeschwerden minimiert.

Insgesamt ist die endoskopische Bandscheiben-Operation eine sehr schonende, minimalinvasive Methode, mit der etwa 60 % aller Bandscheibenvorfälle sicher entfernt werden können.

Etwa 40 % der Bandscheibenvorfälle liegen so ungünstig, dass hier die mikrochirurgische Operationstechnik gewählt wird.

Bei der mikrochirurgischen Operation, für die wir ein Operationsmikroskop verwenden, wird möglichst schonend vorgegangen. Dabei werden nach einem etwa 2 – 3 cm großen Hautschnitt teilweise Muskulatur sowie Bänder abgelöst und das vorgefallene Bandscheibengewebe entfernt, wobei die Nervenwurzel dabei entlastet wird.

Bei Spinalkanalstenosen wird durch die Operation der Wirbelkanal aufgeweitet, um dadurch den eingeengten Nerven Platz zu verschaffen (Spinale Mikrodekompression). Diese mikrochirurgischen Eingriffe werden mit kleinen Zugängen unter Verwendung des Operationsmikroskops durchgeführt.

Endoskopische Bandscheibenoperation

Endoskopische Bandscheibenoperation

Hautschnitt Endoskopische Bandscheibenoperation

Etwa 2 mm langer Hautschnitt bei der endoskopischen Bandscheibenoperation

Nachbehandlung
Während eines kurzen stationären Aufenthalts von etwa 3 Tagen bekommen die Patienten durch Physiotherapeuten nach der Operation rückengerechtes Verhalten und Wirbelsäulenstabilisierende Übungen vermittelt. Ein Mieder oder Korsett ist meist nicht notwendig.
Wirbelsäulenbelastende Tätigkeiten müssen für 6 Wochen vermieden werden, anschließend kann eine Anschluss-Heilbehandlung (AHB) auf Wunsch des Patienten durchgeführt werden.

Operation des Bandscheibenvorfalls an der Halswirbelsäule

An der Halswirbelsäule stehen zwei Zugangswege zur Verfügung, über deren Einsatz individuell entschieden wird. Beim vorderen Zugang wird die gesamte Bandscheibe einschließlich Vorfall unter Zuhilfenahme des Operationsmikroskops entfernt, um an den Bandscheibenvorfall zu gelangen. Die Bandscheibe wird dann durch einen Platzhalter (Cage oder Prothese) ersetzt.
Bei seitlich gelegenen Bandscheibenvorfällen kann ein hinterer Zugang zum Nervenkanal gewählt werden. Nach Eröffnung des Wirbelkanals kann der Vorfall entfernt werden (Operation nach Frykholm).

Nachbehandlung
Der Patient kann am Operationstag aufstehen, er benötigt während der ersten 2 Wochen eine weiche Halskrawatte.
 Der stationäre Aufenthalt dauert etwa 5 Tage. Bereits in der Klinik beginnt die Physiotherapie, die dann am Heimatort ambulant für ca. sechs Wochen fortgesetzt wird. Abhängig vom Allgemeinzustand kann der Patient nach ca. 2 – 3 Monaten wieder alle früheren, auch sportlichen Aktivitäten wieder aufnehmen. Röntgenkontrollen sind in regelmäßigen Abständen notwendig.