Hamburg (ots) – Initiative "Wege aus dem Schmerz" fordert konkrete Schritte zu einer Verbesserung der Situation von Schmerzpatienten

Mit dem Schmerzreport bekommt die Erkrankung, an der zwölf Millionen Menschen in Deutschland leiden, ein Gesicht. Aktuelle Zahlen machen die Versorgungsdefizite anschaulich. Patienten geben Einblicke in ihr Leben mit der Krankheit und ihre "Wege aus dem Schmerz". Experten analysieren die Defizite, berichten über therapeutische und wissenschaftliche Erfahrungen und geben Tipps für Betroffene.

Durchschnittlich zweieinhalb Jahre müssen Patienten mit Chronischen Schmerzen in Deutschland auf die richtige Diagnose warten. Eine qualvolle Zeit, in der die meisten von Arzt zu Arzt reisen. Oftmals vergebens, denn 48 Prozent aller im Rahmen einer repräsentativen Umfrage befragten Allgemeinmediziner sind sich nicht sicher, was zu tun ist, wenn ein Patient trotz Behandlung längere Zeit über Schmerzen klagt. Das ist ein Grund dafür, dass sich jeder fünfte Patient mit Chronischen Schmerzen nicht angemessen behandelt fühlt. Allein die Zahlen machen deutlich, dass es sich bei Chronischem Schmerz um ein ernst zu nehmendes Krankheitsbild handelt. Es verursacht in Deutschland jährlich Kosten in Höhe von 38 Milliarden Euro – 28 Milliarden davon nur durch Arbeitsunfähigkeit und Berentungen.

Lebenswirklichkeit und Fakten
Die Zahlen des Schmerzreports gehen aus einer aktuellen europaweiten Studie hervor, dem Weißbuch Schmerz (Pain Proposal). Drei Patientenporträts ergänzen das Faktenmaterial und zeigen die konkrete Alltagssituation eines Lebens mit dem Schmerz. Für die Betroffenen steht die Krankheit im Vordergrund: Sie berichten darüber, was es bedeutet, jahrelang unter Schmerzen zu leiden, welche physischen und psychischen Auswirkungen die Erkrankung hat und was nötig war, um einen eigenen Weg aus dem Schmerz zu finden.
"Die Schmerzpatienten vereinsamen. Die Probleme in der Familie häufen sich, weil die Angehörigen tatenlos zusehen müssen und überfordert sind, wenn jemand sich über die immer selben Schmerzen beschwert", sagt Dr. Marianne Koch, Präsidentin der Deutschen Schmerzliga (DSL). Und weitere Experten kommen zu Wort: Dr. Gerhard H. H. Müller-Schwefe, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie und Leiter des Schmerzzentrums in Göppingen, stellt die strukturellen Defizite des Versorgungssystems aus Sicht eines niedergelassenen Schmerztherapeuten heraus. Prof. Dr. Wolfgang Koppert, Präsident der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes und Direktor der Anästhesiologischen Klinik der Medizinischen Hochschule Hannover, berichtet aus seiner Therapieerfahrung und erklärt die einzelnen Schritte einer multimodalen Schmerztherapie.
Damit beleuchtet der Bericht das Krankheitsbild von allen Seiten und liefert Ansätze zu einer Verbesserung der Situation. Konkrete Schritte in diese Richtung fordert die Freiheitserklärung, die von der DSL, der DGS und der DGSS gemeinsam entwickelt wurde. Der Schmerzreport und die Freiheitserklärung sind Teil der Initiative "Wege aus dem Schmerz" und stehen ab sofort unter www.wegeausdemschmerz.de zum Download bereit oder können postalisch im Kampagnenbüro der Initiative bei unten stehendem Kontakt angefordert werden.
Über das europäische Weißbuch Schmerz (Pain Proposal)
Das europäische Weißbuch Schmerz ist ein Konsensusreport zur Versorgungssituation von Schmerzpatienten. Der Report entstand Ende 2010 auf Initiative des Unternehmens Pfizer in Zusammenarbeit mit über 50 Experten aus ganz Europa, darunter Vertreter von Patientenorganisationen, Ärzte und Gesundheitsexperten.

Über die Initiative "Wege aus dem Schmerz"
"Wege aus dem Schmerz" ist eine Initiative der Deutschen Schmerzliga (DSL), der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie (DGS) und der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (DGSS). Ziel ist es, ein stärkeres Bewusstsein für Chronischen Schmerz als eigenständiges Krankheitsbild in Deutschland zu etablieren. Pfizer unterstützt die Initiative.

Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter: www.wegeausdemschmerz.de