Hamburg (ots) – Ergonomische Büromöbel können Schreibtisch-Arbeitern helfen, dass langes Sitzen nicht in Rückenschmerzen endet. Der Schlüssel zu einem gesunden Rücken ist jedoch Bewegung, berichtet die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW).

Millionen von Menschen in Deutschland gehen einem Bürojob nach; hinzu kommen diejenigen, die zu Hause viel Zeit am Schreibtisch verbringen – Studenten, Heimarbeiter, Freiberufler und andere. "Schreibtischarbeit bedeutet in den meisten Fällen mehrstündiges Sitzen und wenig Bewegung. Dies sowie ergonomisch falsch eingestellte Bürostühle und -tische gehören zu den typischen Auslösern von Rückenschmerzen", weiß Dr. Friedhelm Baum, Leiter der Fachgruppe Rücken bei der BGW, in deren Mitgliedsbetrieben häufig auch Büroarbeit anfällt. "Rückenschmerzen sind jedoch kein unvermeidliches Berufsrisiko für Vielsitzer. Meist lassen sich Belastungen schon reduzieren, wenn man etwas an der Einrichtung und der Arbeitsorganisation verändert."

So können moderne Bürostühle individuell auf die Größe und das Gewicht des Nutzers eingestellt werden, ermöglichen variable Sitzhaltungen und reagieren federnd auf Bewegungen. Dadurch reduzieren sie einseitige Belastungen, die durch langes Sitzen entstehen. Die Armlehnen sollten individuell in Höhe und Winkel verstellbar sein, die Rückenlehne bis unter die Schulterblätter reichen, flexibel sein und die natürliche Wirbelsäulenkrümmung unterstützen (Lordosenstütze). Auch höhenverstellbare Schreibtische und Fußstützen können zu einer rückenfreundlichen Arbeitshaltung beitragen. Die Schreibtischarbeitsfläche sollte ausreichend groß sein, das heißt bei Computerarbeitsplätzen mindestens 1,60 Meter breit und 80 Zentimeter tief, und der Abstand zwischen Bildschirm und Benutzer nicht unter 50 Zentimetern liegen.
"Ergonomische Büromöbel sind ein wichtiger Baustein für die Rückengesundheit von Schreibtischarbeitern", so Dr. Baum von der BGW weiter. "Noch entscheidender ist aber Bewegung." Das bezieht sich zum einen auf die Art und Weise, wie Schreibtischarbeiten erledigt werden: Die Sitzposition sollte immer wieder verändert werden, und manches lässt sich auch im Stehen erledigen – zum Beispiel das Telefonieren. Statt hausinterner Telefonate empfehlen sich oft auch ein kurzer Gang und ein persönliches Gespräch. Rückenfreundlich ist es außerdem, das Büro so einzurichten, dass man für manche Tätigkeiten aufstehen und ein paar Schritte gehen muss.
Wer viel sitzt, sollte zum anderen auf jeden Fall zusätzlich regelmäßige Ausgleichsgymnastik betreiben. "Der Schlüssel zu nachhaltiger Rückengesundheit ist und bleibt Aktivität", meint der BGW-Experte. "Jedoch nicht Powern ohne Ende, sondern der gezielte Wechsel von Anspannung und Entspannung bringt dauerhaft Erfolg. Nach den Trainingseinheiten sind daher auch die Erholungsphasen ganz wichtig."

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