Biologische Behandlung schmerzhafter Arthrosen und Sportverletzungen mit körpereigenen natürlichen Stoffen
Wofür steht PRP?
PRP (Fa. Arthrex) steht für:
PRP (Platelet rich plasma = körpereigene Wachstumsfaktoren)
bzw. Autologes (= körpereigenes), Conditioniertes (= getrenntes und konzentriertes), Plasma ( Blutplasma mit Thrombocyten und Wachstumsfaktoren)
Wirkungsweise
Generell durchläuft der Heilungsprozess eines verletzten oder entzündeten Gewebes (v.a. Knorpel, Muskel, Sehne) eine präzise und überaus komplexe Kaskade von körpereigenen ineinandergreifenden Vorgängen. Insbesondere die Blutplättchen (Thrombozyten) spielen dabei eine sehr wichtige Rolle, die am Ort des betroffenen Gewebes aktiviert werden und in weiterer Folge sogenannte Wachstumsfaktoren, wie z.B. IGF, EGF, TGF, PDFG, VEGF u.a., freisetzen.
Diese Wachstumsfaktoren fördern die Regeneration und den Wiederaufbau des verletzten Gewebes und hemmen schmerzhafte Entzündungsvorgänge.
Auf diesen wissenschaftlichen Grundlagen beruht die PRP-Therapie, um aufgrund der hohen Konzentration an Blutplättchen und Wachstumsfaktoren die körpereigene Heilung zu initiieren und zu fördern.
Die PRP-Therapie ist nicht nur als ein reines konservatives Verfahren zu betrachten – sie findet auch Einsatz vor und nach Operationen um einerseits bestmögliche Voraussetzungen für die Geweberegeneration zu schaffen, als auch um nach Operationen die Heilung zu unterstützen. Auch bei Operationen selbst, u.a. in der Fußchirurgie und Kniechirurgie, wird PRP eingesetzt.
Behandlungsablauf
Dem Patienten wird mit einer speziell entwickelten Doppelspritze eine kleine Menge Blut (ca. 15ml) aus einer Armvene entnommen. Im Anschluss wird das Blut mit Hilfe einer Zentrifuge aufbereitet um das im Blut enthaltene Plasma mit seinen regenerativen und Arthrose– und entzündungshemmenden Blutplättchen und Wachstumsfaktoren von den anderen Blutbestandteilen zu trennen und zu konzentrieren. Nach dem Zentrifugieren sind diese aktiven Bestandteile des Blutes fertig zur Injektion an der betroffenen Stelle. Die Injektion selbst wird unter sterilen Bedingungen durchgeführt.
Vorteile für den Patienten:
- Ambulante Versorgung
- Geringer Zeitaufwand (<30min)
- Körpereigene, verträgliche Wirkstoffe
- Nutzung körpereigener Regenerationskräfte
- Konzentration von Wachstumsfaktoren im Blut
- Sicheres Verfahren durch Spezialspritze der Firma Arthrex
- Keine Nebenwirkungen oder allergische Reaktionen aufgrund körpereigener Wirkstoffe
Indikation
Zu den Haupteinsatzgebieten der PRP-Therapie zählen die Arthrose (Gelenkdegeneration mit Schäden am Knorpel) sowie Verletzungen und Störungen an Muskeln, Sehnen und Bändern.
PRP und Arthrose
Die PRP-Therapie ist zu empfehlen bei schmerzhaften leichten bis mittelschweren Arthrosen (Grad I bis III). Dabei wird das vorbereitete Plasma mit seinen aktiven Bestandteilen in das betroffene Gelenk injiziert. Diese intraartikulären PRP-Gaben sollen 3 – 4 mal in jeweils wöchentlichen Abständen wiederholt werden. Studien konnten nicht nur Verbesserungen hinsichtlich Schmerzempfinden und Funktionalität belegen, sondern auch am Beispiel der Arthrose des Kniegelenkes ein besseres Abschneiden im Vergleich zur Hyaluronsäure aufzeigen.
PRP und Verletzungen/Störungen an Muskeln, Sehnen und Bändern
Grundsätzlich stellen Fehl- oder Überbelastungen eine nicht zu unterschätzende und gleichzeitig häufige Ursache bei Verletzungen am Bewegungsapparat dar. Gerade die Muskulatur kann dabei schmerzhafte Zerrungen, Muskelfaserrisse oder sogar Muskelbündelrisse erleiden. Sehnen reagieren mit Entzündungen, chronischen Reizzuständen oder mit Rissbildungen. Auch Bänderrisse sind keine Seltenheit. Anwendungsbereiche der PRP-Therapie sind somit frische Muskelverletzungen, chronische Sehnenentzündungen (z.B. Achillessehne, Patellarsehne, Tennis– und Golferellenbogen, Kalkschulter) sowie Bänderrisse (z.B. Außenbandruptur am Sprunggelenk)
Autor: Dr. med. univ. Manuel Nell, Arzt für Orthopädie und Unfallchirurgie,
Zertifizierung Fuß- und Sprunggelenkschirurgie (D.A.F.)
OZA – Orthopädie Zentrum Arabellapark, www.oza-m.de